Wir haben unsere Gründer gebeten, über Ihre Motivation zu berichten. Nachfolgend finden sich ausgewählte Kurzinterviews, die fortlaufend erweitert werden:
Dr. Nicolas Stoeckel, Bayer AG
Welche Innovationsfelder begeistern Dich besonders?
Mich begeistert es, wie Innovationen unser Leben tatsächlich verbessern können und ich finde es sehr reizvoll zu versuchen zu verstehen, wie Innovationsprozesse am besten funktionieren. Aktuell sehe ich vor allem den Aspekt der Nachhaltigkeit als wichtigen Innovationstreiber, da grosser Handlungsbedarf, hohe gesellschaftliche Erwartungen und sehr komplexe Inhalte zusammenkommen. Die einzige Möglichkeit solch komplexe Themen anzugehen sehe ich darin dies in Netzwerken mit hoher Diversität an Wissen und Erfahrungen zu bearbeiten
An welchen Innovationen hast Du mitgewirkt? Welchen Innovationsaspekt Deiner Firma findest Du besonders spannend?
Bayer definiert sich klar als Erfinderunternehmen und gibt der Innovation damit einen hohen Stellenwert. Auch finde ich den Leitspruch „Bayer – Science for a better life“ sehr ansprechend, da ich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Ziel des Erkenntnisgewinns für die Basis jeder Innovation halte. Ich selbst hatte das Glück an mehreren Innovationsprojekten beteiligt gewesen zu sein, das jüngste Beispiel – ein neues, besonders leicht zu verarbeitendes Composite-Material – wird hoffentlich bald Marktreife erlangen.
Welche drei persoenlichen Eigenschaften bringst Du mit in die Gruendergruppe?
Ich habe – wie bereits oben gesagt – grosses Interesse an der Analyse komplexer Zusammenhaenge und der konzeptionellen Arbeit. Als Chemiker weiss ich, dass die „reine Lehre“ abseits einfacher Modellsysteme schnell an ihre Grenzen stösst und dort Erfahrung und Intuition häufig besser zum Ziel fuehren. Nach beinahe zehn Jahren in der Großindustrie habe ich einen fundierten Eindruck wie Innovation dort gemacht wird und wodurch die Innovationskraft dort heute auch (noch) eingeschränkt ist.
Was wuerdest Du gerne von Deiner Mitwirkung bei den Innovationsmachern mitnehmen?
Ich hoffe, dass es uns gelingen wird, besser zu verstehen wie Innovation in unterschiedlichen Zusammenhaengen funktioniert. Ausserdem glaube ich wie bereits gesagt daran, dass Diversität wichtig ist für erfolgreiche Innovationen und ich hoffe, durch die Mitwirkung bei den Innovationsmachern selbst neue Erfahrungen und Wissen zu bekommen und vor allem mein Netzwerk zu anderen Bereichen zu erweitern.
Hintergrund
Dr. Nicolas Stoeckel leitet das Competence Center Polyurethane Product Innovation im Bereich Innovation Polyurethanes bei der Bayer MaterialScience AG. Zuvor war er bei Bayer MaterialScience im Bereich der Lackrohstoffforschung, später im Bereich Corporate Development der Bayer AG und zuletzt bei Bayer MaterialScience im Bereich Polycarbonates als Strategic Innovation Manager tätig. Nicolas studierte Chemie mit Schwerpunkt Polymerchemie an der Technischen Universität München und an der Kyoto University. Er ist Mitglied in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Fachgruppe Makromolekulare Chemie und im Netzwerk der Alexander von Humbold Stiftung. Bei der Stiftung Neue Verantwortung war er als Associate Teil des Projektteams zum Thema „Die Zukunft der Innovation“. Nicolas ist verheiratet und hat eine Tochter.
Dr. Martin Vetter, TÜV Süd AG
Welche Innovationsfelder und -themen begeistern Dich besonders?
Mich begeistert, welche kreativen Potentiale durch unterschiedliche Perspektiven und partnerschaftliche Open Innovation sowie Co-Creation Prozesse aktiviert werden können
Welche drei persönlichen Eigenschaften (Interessen, Erfahrungen, Expertise…) bringst Du in die Gründergruppe mit ein?
Mich faszinieren kreative Prozesse, die Entstehung, Modellierung und Simulierung neuer Geschäftsmodelle sowie die dafür notwendigen organisatorischen und kulturellen Voraussetzungen.
Was würdest Du gerne von Deiner Mitwirkung bei den Innovationsmachern mitnehmen? Welche Ergebnisse würdest Du dir wünschen?
Ich wünsche mir einen offenen, unvoreingenommenen, multi-disziplinären Diskurs zu Innovation abseits etablierter Denk- und Handlungsmuster.
Dr. Katrin Bergener, Universität Münster
Welche Innovationsfelder und -themen begeistern Dich besonders?
Bedingt durch meinen Hintergrund interessiere ich mich besonders für die Unterstützung von Innovationsprozessen durch Informations- und Kommunikationstechnologie. Daher sehe ich, insbesondere für KMU, großes Potential in den Themenfeldern Cloud Computing und Big Data.
An welchen Innovationen hast Du mitgewirkt? Welchen innovativen Aspekt Deiner Arbeiten findest Du besonders spannend?
In meiner Institution haben wir in den letzten Jahren einige Prozesse radikal verändert, welche seitdem deutlich besser laufen (Prozessinnovationen). An meiner Arbeit mag ich die Arbeit in internationalen Teams, die gemeinsame Entwicklung neuer Ideen für Forschungsvorhaben, sowie die Möglichkeit, auch ungewöhnliche Ideen im Rahmen von Forschungsprojekten ausprobieren zu können.
Welche drei persönlichen Eigenschaften (Interessen, Erfahrungen, Expertise…) bringst Du in die Gründergruppe mit ein?
Geistige Flexibilität, Neugierde, Interesse am Innovationsstandort Deutschland
Was würdest Du gerne für sich selbst von der Gründungsveranstaltung / von Deiner Mitwirkung bei den Innovationsmachern mitnehmen? Welche Ergebnisse würdest Du dir wünschen?
Ich wünsche mir, dass wir auf unserer Gründungsveranstaltung unser Profil noch einmal deutlich schärfen können. Es sollte ganz klar werden, was wir eigentlich wem anbieten, was der Service kosten soll und von wem unsere Angebote durchgeführt werden.
Hintergrund
Dr. Katrin Bergener arbeitet als Postdoc am European Research Center for Information Systems (ERCIS) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement. Sie forscht dort in den Bereichen Kreativität in Geschäftsprozessen, Innovationsmanagement und der Unterstützung virtueller Teams durch Informations- und Kommunikationstechnologie. Frau Bergener studierte Linguistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der University of Auckland, Neuseeland. Danach absolvierte sie ein Promotionsstudium an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In ihrer Dissertation entwickelte Frau Bergener ein Framework und ein Tool zur Unterstützung virtueller kreativer Teams mit einem Fokus auf den Anwendungskontext von Innovationsprozessen in Unternehmen. Sie ist Mitglied der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V., der Association for Information Systems (AIS) und der International Society for Professional Innovation Management (ISPIM).